Online-PR – das ist kurz zusammengefasst die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die durch die Instrumente und Möglichkeiten der Onlinemedien unterstützt wird. Somit ist bei der Online-PR oder Online Relations weniger eine spezielle PR-Maßnahme gemeint, sondern eher ein relativ neues Instrumentarium, das PR-Aktivitäten auf einen weiteren und inzwischen sehr stark frequentierten Kanal ausweitet. Die Ziele von Online-PR sind der klassischen PR sehr ähnlich. Auch hier gilt es, die Aufmerksamkeit auf Marken und Produkte, Unternehmen sowie Ereignisse und Personen zu lenken. Ziel ist es, Meinungen zu platzieren und Zielgruppen zu überzeugen.
Hohe Geschwindigkeit der Publikation
Ein klarer Vorteil von Online-PR gegenüber klassischer PR liegt in der höheren Geschwindigkeit, mit der publiziert werden kann. Der Zeitgewinn kommt durch den Wegfall der Gatekeeper-Funktion von Journalisten zustande, da die meisten Online-Presseportale in der Regel alle Pressemitteilungen veröffentlichen, die den formalen Anforderungen entsprechen. Weitere Vorteile bestehen in geringeren Kosten, die für die Informationsverbreitung im Internet sowie die Vervielfältigung erforderlich sind, da die Ausgaben für Papier und Porto entfallen und die meisten Portale kostenfrei sind. Pressemitteilungen auf digitalem Weg gelangen in Sekundenschnelle an die Zielgruppen. Insgesamt ist bei der Pressearbeit die zunehmende Mobilität der Rezipienten zu berücksichtigen. Sie konsumieren überall Texte in Form von Zeitungsartikeln auf Online-Portalen via App, lesen unterwegs Bücher in digitaler Form als E-Books von Belletristik bis Fachbuch auf ihrem E-Book-Reader anstelle klassischer Bücher und empfangen die neusten Beiträge in sozialen Netzwerken wie Facebook auf ihrem Smartphone. Diese Veränderung beinhaltet einen unschätzbaren Vorteil für Presseverantwortliche. Schließlich ist durch diese Veränderung nun ganz klar, wo die jungen, modernen Zielgruppen erreichbar sind: unterwegs – online.
Klassische PR und Online-PR ergänzen sich
PR-Verantwortliche müssen beachten, dass Offline- und Online-PR keine Gegensätze sind. Sie können sich – ganz im Gegenteil – hervorragend gegenseitig ergänzen und sogar verstärken. Soll heute eine moderne Markenführung erzielt werden, dann ist Effektivität nur gegeben, wenn alle Kanäle, die sich für die PR heute bieten, auch sinnvoll genutzt werden. Selbst unter den heutigen Bedingungen sollte dabei die Verwendung einer Print-Pressemappe nicht im Vergleich zur Online-PR unterschätzt werden, denn nur eine sinnvolle Kombination vieler Kanäle der PR macht es möglich, wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben. Fachliteratur und Erfahrungswerte zeigen aber auch auf, dass selbst die beste Online-PR oder Kombination beider Wege keinen Nutzen bringen kann, wenn das Produkt oder die beworbene Dienstleistung für den Nutzer keinen Mehrwert besitzen.
Nutzung sozialer Netzwerke, Branchenzirkel und Communities
Soziale Netzwerke wie Google Plus, Twitter oder Facebook haben viele Nutzer und sind damit für Online-PR-Aktivitäten äußerst interessante Ziele. Hier hat Online-PR relativ neue und große Kommunikations- und Informationsspielräume, die erst durch die Nutzung des Internets entstanden sind und die in der klassischen PR noch kein Thema waren. Auch die Macht der Meinung in Blogs ist für die Online-PR nicht zu unterschätzen. Hier bieten sich reale Chancen, Diskussionen von Verbrauchern maßgeblich mitzuprägen durch Blogkommentare oder Forenbeiträge. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Fans in sozialen Netzwerken aufzubauen und zu sammeln – sie werden zukünftig als Multiplikatoren fungieren. Wichtig bei der Nutzung von Netzwerken für Online-PR ist absolute Offenheit und Ehrlichkeit, um so eine authentische und nachhaltige Kommunikation aufrechtzuhalten.
Weiterhin interessant für Online-PR ist es, sich in unterschiedlichen Branchenzirkeln, also beispielsweise Online-Branchenportalen sowie Communities, beispielsweise XING, zu präsentieren und sie aktiv mitzugestalten. Wie auch bei den Social-Media-Aktivitäten reicht es allerdings nicht aus, ein Profil online zu stellen und dann einmalig etwas zu posten. Im schnelllebigen Internet heißt es bei einer Präsenz in sozialen Netzwerken oder Communities, am Ball zu bleiben und eine intensive Beziehungsarbeit mit den aufgebauten Anhängern zu betreiben. Hier sind viel Zeit, Geduld und auch Aufmerksamkeit gegenüber Fans oder Followern gefragt.
Online-PR folgt klassischen PR-Regeln
Online Relations ist nicht einfach Pressearbeit, die über das Internet abgewickelt wird – sie folgt auch eigenen Regeln. Trotz allem: Die klassischen, grundsätzlichen Regeln der PR sind auch im digitalen Umfeld zu berücksichtigen, denn es werden auch im Online-Bereich leicht verständliche, vollständige und vor allem kompakte Informationen gefordert. Unpassendes und Unwichtiges wird innerhalb kürzester Zeit aussortiert und landet in diesem Fall im digitalen Papierkorb.
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